Ener­gie­zen­tra­le Forst­haus: Fit für den Fern­wär­me-Aus­bau

Die Energiezentrale Forsthaus wurde auch im vergangenen Jahr technisch und wirtschaftlich optimiert: Ein neuer Elektrodendampfkessel trägt zur Netzstabilität und Betriebssicherheit bei und die neue Fernwärme-Zentrale ist bereits heute betriebsbereit.

Energie Wasser Bern führt laufend Verbesserungsmassnahmen durch, um die Energiezentrale Forsthaus sowohl technisch als auch wirtschaftlich weiterzuentwickeln. Insbesondere hinsichtlich des Fernwärme-Ausbaus sind technische Anpassungen notwendig, damit möglichst viele Haushalte von der ökologischen Fernwärme profitieren können. 

Etwas mehr als die Hälfte der im neuen Fernwärme-Netz West benötigten Wärmeenergie kann von der Energiezentrale Forsthaus bereitgestellt werden. Einerseits soll dazu zusätzliche Energie der Kehrichtverbrennung und des Holzheizkraftwerks ausgekoppelt und über die Fernwärme-Leitungen zu den Liegenschaften geleitet werden. Anderseits sind technische Optimierungen geplant. Beispielsweise ist geplant, dass man zu einem späteren Zeitpunkt auch dem Rauchgas Wärmeenergie entziehen und der Fernwärme-Versorgung zuführen kann. Die restliche benötigte Wärmeenergie wird mehrheitlich in einem neuen Holzheizwerk im Südwesten von Bern produziert werden.

Neue Fernwärme-Zentrale betriebsbereit

Für die Fernwärme-Versorgung wird eine neue Fernwärme-Zentrale benötigt, deren Montage im Sommer 2021 abgeschlossen werden konnte. Anschliessend wurde im Herbst und Winter die Inbetriebnahme erfolgreich durchgeführt. Die Transportleitung wurde angeschlossen und das Gesamtsystem mit vollentsalztem Wasser gefüllt. Bis auf wenige Optimierungen ist die Inbetriebnahme abgeschlossen. Die Auskopplung für das Fernwärme-Netz steht somit für die Wärmelieferung zur Verfügung, die voraussichtlich auf die nächste Heizperiode (Herbst 2022) erfolgen wird.

Mehr Netzstabilität dank Elektrodendampfkessel

Eine weitere wichtige Weiterentwicklung der Energiezentrale Forsthaus ist der neu in Betrieb genommene Elektrodampfkessel (EDK). Eine Technologie, bei der aus Strom Dampf erzeugt werden kann. Die Hauptfunktion dieser installierten Technologie ist die Systemdienstleistung. Unter Systemdienstleistung versteht man das Einwirken auf die Netzstabilität. Gibt es zu viel Strom auf dem Übertragungsnetz, kann der Strom im EDK zu Wärme umgewandelt werden (Power to Heat). Die produzierte Wärme steht damit der Fernwärme zur Verfügung. Der Abruf des EDK erfolgt durch die Stromnetzbetreiberin Swissgrid, die für die Netzstabilität verantwortlich ist. 

Netzstabilität ist nur dann erreicht, wenn zu jeder Zeit gleich viel Strom ins Netz eingespiesen wird, wie ab dem Netz verbraucht wird. Der EDK kann aber auch ausserhalb der Systemdienstleistung als Dampferzeuger eingesetzt werden und kann im Notfall, wenn andere Dampferzeuger ausfallen, interne und externe Dampfabnehmer versorgen und steht so als eine Art «Notwärmeversorger» zur Verfügung.


ewb.ch/energiezentrale

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Die Energiezentrale Forsthaus wird laufend optimiert.

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Der Elektrodendampfkessel trägt zur Netzstabilität bei.