Die Stadt Bern ins rechte Licht gerückt
Die öffentliche Beleuchtung soll ästhetisch sein, wenig Strom verbrauchen und ein gutes Sicherheitsgefühl vermitteln. Hierfür setzt Energie Wasser Bern die neuste Generation von LED-Leuchten ein und kombiniert innovative Technologien, um Strassen und Bauten optimal auszuleuchten.
Dank der LED-Technologie ist der Stromverbrauch für die Beleuchtung der Berner Gehwege, Strassen und Plätze in den letzten zehn Jahren um mehr als einen Drittel gesunken – obwohl die Zahl der Leuchtpunkte seither zugenommen hat. Auch mit den neuen Richtlinien der Stadt Bern für die öffentliche Beleuchtung bleibt eine möglichst hohe Energieeffizienz ein wichtiges Ziel. Gleichzeitig gewinnen andere Aspekte an Bedeutung. Einerseits soll eine gute Farbwiedergabe – die die Gesichtserkennung in der Nacht verbessert – das subjektive Sicherheitsempfinden erhöhen und den Aufenthalt im öffentlichen Raum angenehmer gestalten. Andererseits sorgt Energie Wasser Bern dafür, dass die Stadt in einem wärmeren, ästhetischeren Licht erscheint. Dabei gilt: so viel wie nötig und so wenig wie möglich beleuchten.
Warmweisses Licht für die Lauben
Gut sichtbar ist das angenehmere Licht bereits in der Berner Altstadt. Energie Wasser Bern ersetzte im Berichtsjahr alle rund 300 Leuchtstofflampen in den Lauben durch warmweisse LED-Einsätze. Vorab klärte der städtische Energieversorger gemeinsam mit der Denkmalpflege ab, welche Lichtfarbe sich für das historische Stadtgebiet am besten eignet. Die neuen LED-Einsätze bringen gleich mehrere Vorteile mit sich. Dazu gehört neben dem ästhetischeren Stadtbild in der Nacht und dem geringeren Stromverbrauch die längere Lebensdauer.
Leuchten dynamisch dimmen
Um den Stromverbrauch und die Lichtverschmutzung zu senken, setzt Energie Wasser Bern künftig entlang vieler Strassen auf dynamisches Dimmen – auch Licht nach Bedarf genannt. Dabei wird die Helligkeit der Strassenleuchten in den späteren Abendstunden auf bis zu 30 Prozent der üblichen Leistung reduziert. Bewegungssensoren erkennen rechtzeitig, wenn sich ein Fussgänger, eine Velofahrerin oder ein Auto nähert. Die Leuchten erhöhen dann automatisch ihre Helligkeit und wechseln danach wieder in den Sparmodus. Damit niemand in die Dunkelheit gerät und das Licht ihnen immer ein wenig vorausgeht, kommunizieren die Leuchten per Funk miteinander und informieren sich über nahende Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer.
Denkmalgeschützte Leuchten digitalisiert
Die LED-Technologie kommt neuerdings auch auf der Kirchenfeldbrücke zum Einsatz. Die eiserne Überführung wird nachts von denkmalgeschützten konischen Leuchten erhellt. Allerdings strahlten diese Leuchtkörper ihr Licht bis anhin in sämtliche Richtungen ab. Das sorgte für viel Lichtverschmutzung. 2020 hat Energie Wasser Bern die Beleuchtung deshalb saniert. In die bestehenden Leuchtkörper wurden dimmbare und vernetzte LED-Einsätze eingebaut. Diese reduzieren stufenweise ihre Leuchtkraft. Ab Mitternacht wird die Brücke nur noch schwach beleuchtet. 2021 dürfte Energie Wasser Bern auch die Kornhausbrücke damit ausrüsten.
«Was die Strassenbeleuchtung angeht, ist die Waldstätterstrasse im Wankdorfquartier der neue ‹Leuchtturm› in der Stadt Bern. Mit einer Planungssoftware haben wir die öffentliche Beleuchtung simuliert und optimiert. Damit können wir das Licht präzis dorthin lenken, wo es gebraucht wird. Die Leuchten sind zusätzlich mit einer intelligenten Steuerung vernetzt. So können wir jede einzelne direkt vom Arbeitsplatz aus ansteuern und sie kommunizieren untereinander. Zudem wurden nur noch warmweisse Leuchten installiert, die deutlich angenehmeres Licht verbreiten.»
Philipp Streit, Leiter Öffentliche Beleuchtung

Die Lauben in der Berner Altstadt erstrahlen seit 2020 in einem wärmeren, angenehmeren Licht.

Die Kirchenfeldbrücke mit gedimmter Beleuchtung und voller Leuchtkraft.

Die Optik einer Leuchte bestimmt darüber, wie sie die Strasse ausleuchtet. Für breitere Strassen braucht es eine breit strahlende Optik und umgekehrt.