Ein Zukunftsprojekt nimmt Form an
Was mit dem Spatenstich am 31. Januar 2020 im Westen der Stadt Bern begann, fand im Länggass-Neufeld-Quartier seine Fortsetzung: Der Ausbau des Berner Fernwärmenetzes. Im September wurden zudem die Arbeiten am Geospeicher bei der Energiezentrale Forsthaus in Angriff genommen.
Mit einem symbolischen Spatenstich nahm Energie Wasser Bern im Januar 2020 eines der grössten Infrastrukturprojekte der Unternehmensgeschichte in Angriff: den Ausbau des Berner Fernwärmenetzes. Dessen Erweiterung um rund 36 Kilometer entspricht nahezu einer Verdoppelung der heutigen Kapazitäten.
Arbeiten verlaufen planmässig
Ein Schwerpunkt des Grossprojekts richtet sich auf Berns Westen. Der Stadtteil wird mithilfe einer neuen Transportleitung ab der Energiezentrale Forsthaus entlang der Murtenstrasse erschlossen. In den westlichen Quartieren besteht ein Potenzial von rund 10’000 Liegenschaften, die bis ins Jahr 2035 mit Fernwärme versorgt werden können. Die entsprechenden Bauarbeiten verlaufen bisher planmässig, sodass die ersten Kundinnen und Kunden voraussichtlich bereits per Ende 2021 ans neue Verteilnetz angeschlossen werden können.
Daneben wurde Anfang November 2020 eine weitere Bauetappe in Angriff genommen: die Fernwärme-Anbindung des Berner Länggasse-Neufeldquartiers. Hier dauert der Ausbau voraussichtlich bis Sommer 2023. So lässt sich beispielsweise die neue Schwimmhalle im Neufeld von Beginn an nachhaltig mit Fernwärme beheizen.
Produktion und Effizienz erhöhen
Mit der angestrebten Verdopplung des Netzes reicht die Fernwärmeproduktion der Energiezentrale Forsthaus mittelfristig nicht mehr aus, um eine lückenlose Versorgung der Stadt Bern sicherzustellen. Aus diesem Grund ist ein zusätzliches Holzheizwerk im Südwesten der Stadt Bern geplant. Damit wird der Anteil erneuerbarer Energie in der Berner Wärmeversorgung in Zukunft zusätzlich erhöht. Gleichzeitig setzt Energie Wasser Bern alles daran, den Wirkungsgrad bei der Fernwärmeproduktion weiter zu optimieren; beispielsweise durch den geplanten Geospeicher.
Den Umstieg erleichtern
Manche Hauseigentümerinnen und -eigentümer müssen ihre alten Heizungen ersetzen, noch bevor ihre Liegenschaft an das neue Nah- oder Fernwärmenetz angeschlossen wird. Ihnen bieten Energie Wasser Bern und der Ökofonds der Stadt Bern ein Förderprogramm für Übergangslösungen an. Es unterstützt sie bei der Finanzierung eines Provisoriums oder bei allfälligen Reparaturen der bestehenden Anlagen, damit die Versorgungssicherheit während der Übergangszeit gewährleistet ist. Bedingung ist, dass spätestens fünf Jahre nach der Gesuchstellung der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz erfolgt, das – gemäss dem städtischen Energierichtplan – einen Anteil von mindestens 70 Prozent erneuerbarer Energie anstrebt.
ewb.ch/fernwaerme
ausbau-fernwaerme.be

Ausbau des Fernwärmenetzes: Planung
Projektleitung
Bau

In der dicht besiedelten Stadt Bern ist das Verlegen der Fernwärmeleitungen mit ihren grossen Durchmessern eine besondere Herausforderung.

